„ … und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach.“
(GB 190)
Als der Text des bekannten Liedes „Harre meine Seele“ 1845 vom deutschen Kaufmann Johann Friedrich Raeder verfasst wurde, war der Winter in unseren Breiten mit weit größeren Entbehrungen im Alltag der Menschen verbunden als es heute der Fall ist. Und so verwendete der Dichter, der sich selbst in einer Notlage befand, dieses Bild der Hoffnung auf den nachfolgenden Frühling.
Auch heute trösten wir uns in Notlagen damit, dass auf schwere Zeiten wieder gute Tage folgen werden, so gewiss, wie der Frühling dem Winter folgt. Doch leidet auch der Glaubende immer wieder unter den Wechselfällen des Lebens, wünscht sich Sicherheit, bleibendes Wohlergehen. Aber ist nicht auch der Frühling oft unberechenbar? Da erfreuen wir uns bereits Ende Januar an Schneeglöckchen, im März blühen schon die Obstbäume – und dann folgen im April Frostnächte und die Hoffnung auf eine reiche Obsternte schwindet dahin. Am 20. März wird in diesem Jahr Frühlingsanfang sein. Niemand kann zu Beginn des Monats eine Prognose wagen, wie das Wetter an diesem Tag sein wird, frühlingshaft warm oder noch frostig?
Aber schon heute kann man die Zeit des Sonnenaufgangs benennen, die steht unveränderlich fest. In Dessau, meinem Wohnort, wird dies am 20. März um 6:13 Uhr sein. Der Frühlingsanfang wird nicht vom wechselhaften Wetter bestimmt, entscheidend dafür ist der Stand der Sonne, die unbeeinflusst von menschlichem Handeln das Leben auf der Erde gewährleistet. Ein schönes Bild für unsere Sicherheit: Gott ist allmächtig, unser himmlischer Vater ist verlässlich. Was immer uns im Leben begegnen mag: „In allen Stürmen, in aller Not wird er dich beschirmen, der treue Gott.“ Niemand kann ihn daran hindern, er vollzieht seinen Heilsplan an und mit uns, wir dürfen ihm voll und ganz vertrauen!
Mit der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus wurde Frühling für die Menschheit. Der Mensch muss nicht in Kälte und Finsternis der Gottferne bleiben, neues Leben, Wachstum, Blüte und am Ende Frucht des Geistes sind durch den Glauben an Christus möglich. Frühling ist die Zeit der Aussaat. Deshalb, da wir im Frühling der Menschheit leben, lasst uns den guten Samen des Evangeliums Christi ausstreuen: Es ist Zeit, Gutes zu tun!
Herzliche Grüße
euer Jens Korbien
(Apostel Jens Korbien ist zuständig für die Bezirke Dessau, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Stendal und Torgau sowie für die Gemeinden in Polen)
zurück