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Vierter Advent

Ein besonders kurzer Advent neigt sich dem Ende zu und wir wünschen euch heute bereits einen gesegneten Start in das Weihnachtsfest.
Wir helfen euch heute, letzte Wissenslücken über Weihnachten zu schließen und bedanken uns an dieser Stelle bei der NAK Spreewald, die uns die nachstehenden Informationen zur Veröffentlichung überlassen haben.

1. Was wäre ein Tannenbaum ohne bunte Geschenke?

Keine Sorge, die Tradition der Weihnachtsgeschenke ist keine Erfindung des Einzelhandels. Sie reicht sogar bis zu den alten Römern zurück, die sich durch gegenseitige Gaben Glück für das neue Jahr erhofften. Die Bescherung unter dem Tannenbaum, wie wir sie heute kennen, ist allerdings erst im 18. Jahrhundert entstanden. Früher sollten die Gaben auch eher einen pädagogischen Aspekt erfüllen, um die Kinder für ihr gutes Verhalten zu belohnen.

2. Ist Rudolf mit der roten Nase eine Rentier-Kuh?

In den USA spannt der amerikanische Santa Claus seine neun Rentiere vor seinen Schlitten. Sie heißen: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder, Blitz und natürlich Rudolf. Doch müssten die berühmten Geweihträger nicht eigentlich weibliche Vornamen haben? Denn Fakt ist: Jedes Jahr werfen die männlichen Rentiere ihre Geweihe ab, nur die Kühe behalten ihre stolze Pracht noch bis zum Frühjahr.

3. Wieso muss man sich unter dem Mistelzweig küssen?

Happy End einer nordischen Göttersage: Da heißt es, dass der Mistelzweig die heilige Pflanze der Liebesgöttin Frigg war. Doch ihr Sohn Balder wurde ausgerechnet mit einem Pfeil aus diesem Zweig getötet. Nur mit größter Mühe konnte Frigg ihn ins Leben zurückholen. Aus Freude darüber küsste sie jeden, der unter dem Baum entlangging, von dem der verhängnisvolle Ast stammte.

4. Woher kommt der Spekulatius?

Eine mögliche Verwandtschaft besteht zu dem ostfriesischen Wort „Spikelätsje“. Das wiederum hat seinen Ursprung im niederländischen „speculatie“, was im 18. Jahrhundert plastisch geformtes Zuckerwerk beschrieb. Andere Quellen führen den Namen auf „Speculator“ zurück, wie der heilige Nikolaus auch genannt wurde. Traditioneller Backtag für die leckeren Kekse aus würzigem Mürbeteig soll früher nämlich der sechste Dezember gewesen sein.

5. Sind Weihnachtssterne wirklich giftig?

Die hübsche Zierpflanze mit den leuchtend roten Blättern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Das bedeutet: Der im Pflanzenkörper gespeicherte Milchsaft ist leicht giftig und kann zu Hautreizungen führen. Aber keine Sorge, die gefährlichen Bestandteile des Weihnachtssterns, die sogenannten Diterpene, sind nur in wild wachsenden Pflanzen vorhanden. Funkelnde Exemplare aus dem Blumengeschäft können bedenkenlos gekauft werden.

6. Wer erfand den Weihnachtsmarkt?

Das besinnliche Markttreiben verdanken wir dem sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (1412-1464). Er schenkte seinem in Dresden lebenden Bruder Sigismund 1434 „am Tag vor dem Heiligen Christabend“ einen eintägigen Fleischmarkt. Dieser kam beim Volk so gut an, dass er jedes Jahr wieder stattfand und immer größer wurde.

7. Wann wurde die Kerze erfunden?

Bereits vor 3 000 Jahren tauchten die Bewohner des Orients Stroh in Fett, um eine ausdauernde Lichtquelle zu erzeugen. Das stank jedoch fürchterlich. Da waren die niedrigen Talglichter, die die Römer seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. verwendeten, schon besser. Aber erst als der Franzose Jules de Cambacérès um 1828 den geflochtenen Docht entwickelte, fand die Kerze zu ihrer heutigen Form.

8. Früher war mehr Lametta?

Wie recht Opa Hoppenstedt im Loriot-Sketch doch hat. Der glänzende Baumschmuck ist in den vergangenen 20 Jahren um fast 70 Prozent zurückgegangen. Lametta kommt übrigens vom italienischen Wort „Lama“, das Metallblatt bedeutet. Die Glitzerfäden sollen Eiszapfen darstellen.

9. Waren Weihnachtsbäume schon immer Tannen?

Heute gehört eine schön geschmückte Nordmanntanne – oder ein ähnlicher Nadelbaum – zum Fest der Liebe dazu. Dabei war der erste deutsche Weihnachtsbaum viel exotischer. 1570 stand im Bremer Zunfthaus der Handwerker eine Dattelpalme. Diese wurde mit kleinen Köstlichkeiten geschmückt und nach den Feiertagen gemeinsam geplündert.

10. Plätzchen oder Weihnachtskekse?

Seitdem im 18. Jahrhundert in Deutschland vermehrt Kaffee und Tee getrunken wurde, gab es dazu auch Zuckergebäck – Plätzchen genannt. Das Wort leitet sich vom Lateinischen „Plazenta“ (deutsch: „Kuchen“) ab. Kekse wiederum entstanden im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild der „English cakes“. So wurde der Zwieback auf englischen Schiffen genannt. Plätzchen sind also zuckrig-süß, Kekse eher nahrhaft.

11. Wer hat den Nussknacker perfektioniert?

Die älteste Figur stammt aus dem Jahr 1591 und ist heute im Wiener Völkerkundemuseum zu sehen. Wer sie schuf, ist leider nicht bekannt. Doch die Ära der kunstvollen Helfer läutete auf jeden Fall der aus dem Erzgebirge stammende Zimmermann Friedrich Wilhelm Füchtner (1844-1923) ein. Er kam 1870 auf die Idee, Nussknacker nicht mehr von Hand zu schnitzen, sondern an der Maschine zu drechseln.

12. Warum ging die Christbaumkugel um die Welt?

Staunend hielt Frank Winfield Woolworth (1852-1919) eine mundgeblasene Weihnachtskugel aus Lauscha (Thüringen) in die Höhe. „So was brauchen wir in Amerika auch“, dachte er sich. Kurz entschlossen ließ der Geschäftsmann 1880 Dutzende von Kisten mit Christbaumkugeln in die USA verschiffen und verkaufte sie dort in seinen berühmten Warenhäusern. Von dort verbreiteten sich die hübschen Deko-Stücke über die ganze Welt.

13. Warum feiern die Engländer den „Boxing-Day“?

Nein, hier handelt es sich nicht um gehäufte Schlägereien im Pub zur Weihnachtszeit. Der „Boxing-Day“ hat alte Tradition. Denn früher überreichten Arbeitgeber ihren Angestellten an diesem Tag das Weihnachtsgeld und ein Geschenk in einer Schachtel, auf Englisch: box. Und genau diese Geste feiern die Briten noch heute.

14. Wurde Jesus gar nicht an Heiligabend geboren?

Wenn wir uns nach dem Forschungsergebnis australischer Astronomen richten, würden wir Heiligabend eigentlich im Sommer feiern. Die errechneten nämlich, wie die Sterne vor rund 2 000 Jahren über dem Heiligen Land standen. Ihre Daten verglichen sie mit entsprechenden Angaben aus der Bibel. Fazit: Maria müsste das Jesuskind am 17. Juni zur Welt gebracht haben.

15. Wie feiern eigentlich andere Nationen die Weihnachtszeit?

Die Schweden feiern zum Beispiel einen Ziegenbock. Ursprünglich stand die aus Stroh gemachte Figur, der „Julbock“, für reiche Ernte. Mittlerweile steht der rund 13 Meter hohe Julbock auf dem Schlossplatz in Gävle im Guinness-Buch der Rekorde. Kleinere Varianten schmücken den heimischen Weihnachtsbaum. Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für die Isländer. Denn seit Jahrhunderten bringt dort nicht etwa ein Weihnachtsmann die Geschenke, sondern 13 Weihnachtszwerge. Vom 12. bis zum 24. Dezember kommt jeden Tag ein anderer, deshalb hat der isländische Adventskalender auch nur 13 Fensterchen.

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