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Ostern – Ein Fest mit Perspektive

Liebe Geschwister,
Liebe Leserinnen und Leser,

was ist der Unterschied zwischen Ostern in den Jahren 2020/2021 und Ostern in den Jahren zuvor? Wie ich diese Frage beantworte hängt davon ab, welche Perspektive ich einnehme. Mit der Wahl der Perspektive treffen wir eine Entscheidung darüber, ob wir an das denken, worum es an Karfreitag und Ostern geht oder an das denken wie wir es gewohnt sind Ostern zu feiern.

Nachdem ich etwas darüber nachgedacht habe, ist meine persönliche Antwort auf die Frage: Es gibt keinen Unterschied, denn an Karfreitag und Ostern geht es für mich nicht in erster Linie darum, wie ich dieses Fest feiern kann, sondern um das, was Jesus für mich getan hat.

Seien wir ehrlich, mein erster Gedanke war natürlich anders und die Freude auf Ostern wurde mit jeder Pressemeldung, die ich in den letzten Tagen gelesen habe, nicht größer.

Aber genau das zeichnet uns Menschen doch aus, dass wir unsere Perspektive verändern können und nicht gezwungen sind mit dem Blick auf dem zu verharren, dass uns nicht guttut.

Die Frage welche Perspektiven wir einnehmen, hat auch Auswirkungen darauf, wie wir mit Krisen umgehen und vor allem wie wir durch Krisen hindurch kommen.

Einmal mehr ist Apostel Paulus hier ein großartiges Vorbild. Wie ist er durch Krisen gekommen, von denen er zahlreiche durchlebt hat? Paulus hat an dem Vertrauen in Jesus festgehalten, gleichzeitig hat er sich von Gegenwind – bei Paulus wäre Sturm der passendere Ausdruck – nicht aufhalten lassen, und er hat nicht nur auf sich geblickt, sondern hat sich auch für andere interessiert.

Das alles konnte Paulus tun, weil er eine Hoffnung hatte. Der ehemalige Nachrichtensprecher Peter Hahne spricht bei der Gemeinschaft der Christen von einer wahren GmbH – „einer Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung“ und die Perspektive von Paulus war genau eine solche Hoffnung.

Die Begründung für diese Hoffnung von Apostel Paulus ist dieselbe, wie die Begründung für die Hoffnung, die wir heute haben dürfen. Finden können wir sie am Kreuz. Ich weiß nicht, welche Musik Paulus gemocht hat, aber ich bin mir sicher, dass ihm folgendes Lied gefallen hätte. In dem modernen christlichen Lied „Dort am Kreuz“ heißt es:

Durch dein Blut hast du mich rein gemacht
Und der Weg zu Gott ist frei
Alles Alte ist Vergangenheit
Ich bin von aller Schuld befreit
Dort am Kreuz
Gab die Liebe alles hin
Durch das Kreuz
Kann ich deine Gnade seh’n

Wer die Liebe und die Gnade Gottes durch das Kreuz sehen kann, hat genau die Perspektive, die er braucht, um nicht nur Gott zu vertrauen, sondern vor allem auch sein Leben Jesus anzuvertrauen. Die anderen Perspektiven des Lebens sind zwar auch noch da, aber diese eine bestimmt dann unser Leben.

Mit Jesus an der Seite wird deutlich, dass unser Leben einen Sinn hat. Mit Jesus an meiner Seite kann ich Verantwortung übernehmen und mein Leben in die Hand nehmen. Ich bin nicht gezwungen nur an mich zu denken und bei mir selbst zu verharren, sondern ich habe die Freiheit, für den anderen da zu sein und Gottes Gnade und Liebe wirken zu lassen.

Was könnten wir uns in diesem Jahr Besseres gönnen als – wo nötig – die Perspektive zu wechseln und den Blick auf das Kreuz zu lenken, um davon ausgehend, die Auferstehung Jesu im Herzen zu feiern?

In diesem Sinne wünsche ich euch ein gesegnetes Osterfest.

In herzlicher Verbundenheit

Euer Andreas Fischer

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