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Mit Mund-Nasen-Schutz gegen die Viren

Das Nadelcafé näht Mund-Nasen-Schutze für die Gemeindemitglieder

Wir haben uns mit unserer Schwester Barbara Nitsche von der Gruppe “Nadelcafé” über deren aktuelles Projekt unterhalten. 

Liebe Barbara, Danke, dass Du uns ein bisschen über das Mund-Nasen-Schutz-Projekt vom Nadelcafé, zu dem Du ja gehörst, erzählen magst. Mich würde ja zunächst interessieren, wann ihr mit der Arbeit angefangen habt?
Als die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Land zurollten, viel über die Maskenpflicht geredet wurde und der Mangel an entsprechenden Materialien offenkundig wurde, habe ich durch Zufall im Internet Nähanleitungen für die Herstellung von Mund-Nasen-Schutze gefunden und habe gedacht, das könnte doch eine gute und sinnvolle Aufgabe für uns werden. Wir wollten den Geschwistern helfen, bei Bedarf möglichst einfach an einen entsprechenden Mund-Nasen-Schutz zu gelangen. Nach einem Gespräch mit unserem Vorsteher kam dann Bewegung in die Sache.

Aber ihr konntet euch ja nicht treffen, wie konntet ihr denn überhaupt die Arbeit koordinieren?
Wir haben uns am Anfang über das Telefon abgestimmt, aber da wir uns nicht treffen konnten, hat sich eine Zusammenarbeit in dieser Zeit als nicht durchführbar herausgestellt. Aber die anderen haben fleißig alle ihre Bestände nach Materialien wie Stoffen, Gummibändern usw.  für die Herstellung durchsucht und das Projekt so unterstützt. Die notwendigen Stoffe zu haben war so gesehen das Einfachste, denn an Stoffen haben wir im Nadelcafé eigentlich immer genug Vorrat. Die dabei zusammengekommenen Materialien sind dann alle zu mir gekommen und ich habe mich an die Arbeit gemacht. Als erstes ging mir dann der Bestand an Gummibändern aus, den musste ich als erstes nachordern.

Wie oft kann man eure Mund-Nasen-Schutze verwenden, gibt es da ein Haltbarkeitsdatum?
Die Stoffe sind aus Baumwolle, das bedeutet, dass sie sehr haltbar sind und lange verwendet werden können. Man kann sie bei 60° oder im Handwaschbecken heiß waschen, überbügeln und immer wieder verwenden. Dabei sollte man aber das Metallteil, das an der Nase eingearbeitet ist, besser entnehmen, sonst wird der wohl anfangen zu rosten. Ich glaube, dass die Nutzbarkeit am ehesten an den Gummibändern scheitern wird, die werden irgendwann nicht mehr halten und dann ist auch Schluss.

Wie viele hast Du denn in diesem Zusammenhang insgesamt hergestellt und wie lange hast Du für die Produktion eines Stücks benötigt?
Insgesamt sind es wohl um die 150 Stück geworden, die ich hergestellt habe. Am ersten Prototyp habe ich noch zwei Stunden gesessen vom Zuschnitt bis zur Fertigstellung. Mit der Zeit habe ich aber Routine und Erfahrung gesammelt, die Arbeitsschritte getrennt voneinander gemacht, also z.B. in Reihe genäht und mich so optimiert, dass ich am Ende noch ca. 15 Minuten in der Summe brauchte, bis ich einen Mund-Nasen-Schutz fertig hatte.

Wie hast Du erfahren, welche Geschwister einen Mund-Nasen-Schutz benötigen und wie haben die fertigen Exemplare dann die Geschwister erreicht?
Am Anfang hat sich der Vorsteher als Anmeldestelle zur Verfügung gestellt, dort haben die meisten ihren Bedarf gemeldet, insbesondere, nachdem wir die Möglichkeit einer Bestellung im Gemeindebrief veröffentlicht haben. Der Vorsteher hat die fertigen Mund-Nasen-Schutze dann bei mir abgeholt und an die Geschwister verteilt. Mit einigen, die sich direkt bei mir gemeldet haben, habe ich auch schon mal eine Übergabe bei uns zuhause am Gartenzaun vereinbart. Für einzelne habe ich auch mal Spezialanfertigungen vorgenommen (lacht).

Stimmt es, dass Du die Mund-Nasen-Schutze am Anfang wirklich alle verschenken wolltest?
Ja, das ist richtig, der Vorsteher musste mich dreimal dazu überreden, bis ich von der Idee Abstand genommen habe. Letztlich habe ich mich überzeugen lassen, wenigstens die Kosten fürs Material anzunehmen, aber für die Arbeit selber wollte ich kein Geld. Im Nadelcafé wollen wir mit unserer Arbeit ja anderen eine Freude machen, uns geht es nicht darum, etwas für uns selbst zu verdienen. Nun fließt der Ertrag für die Materialien wieder in die Kasse und steht bei neuen Projekten erneut zur Verfügung. Unser Vorsteher brachte dann noch die Idee auf, ob man nicht mit dem Verkaufserlös noch anderswo helfen und Gutes tun könnte. Wir haben uns dann daran erinnert, dass wir als Nadelcafé-Gruppe anlässlich der Teilnahme an der Angerweihnacht 2019 auch bereits eine Spende an NAK-karitativ überweisen konnten und haben uns gedacht, dass wir das gerne noch mal wiederholen können. Somit konnten jetzt insgesamt 500,- € an NAK-karitativ überwiesen werden, das finde ich toll und wir konnten dreimal Freude bewirken: Bei denen, die unsere Mund-Nasen-Schutze tragen, durch NAK-karitativ bei denen, die Hilfe erfahren und, na ja, auch bei mir selbst schließlich.

Was wäre, wenn heute jemand auf Dich zukäme und fragen würde, ob Du ihm oder ihr einen Mund-Nasen-Schutz nähen könntest?
Dann hole ich meine Anleitung, mein Material und meine Nähmaschine heraus und lege los.

Wenn ich jetzt ein für Dich passendes Schlusswort finden müsste, was müsste darin vorkommen?
Da müsste drin vorkommen, wie sehr ich mich darauf freue, wenn wir im Nadelcafé endlich wieder zusammenkommen und basteln dürfen, und natürlich auch als Gemeinde insgesamt uns wiedersehen. Und wer immer neugierig geworden ist, soll gerne mal zu gegebener Zeit in unseren Kreis hineinschauen und, wenn Interesse besteht, mitmachen.

Liebe Barbara, vielen Dank für das Gespräch und auch und besonders Danke für Deinen und Euren Einsatz für die Geschwister der Gemeinde!

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