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Mehr als das Offensichtliche sehen – Goldene Hochzeit in Falkensee

Ein strahlend blauer Himmel und sommerliche Temperaturen bilden den äußeren Rahmen des besonderen Jubiläums, der am Sonntag, den 26. Mai 2024 im Mittelpunkt des Sonntagsgottesdienstes steht.
Die Eheleute Gabriele und Mathias Richter schauen auf fünfzig gemeinsame Ehejahre zurück und erhalten durch den Gemeindevorsteher den Segen Gottes zu diesem besonderen Tag.

Nach dem gemeinsam gesungenen Loblied geht Gemeindevorsteher Andreas Fischer in seiner Predigt zunächst auf den Bibeltext ein, das dem Gottesdienst zugrunde liegt. Darin wird die Begegnung des Abraham mit den drei Männern, die ihn besuchten und in denen Abraham Gott erkannte, geschildert (1. Mose 18, 1.2a). Im weiteren Verlauf der Begegnung wurde Abraham und seiner Frau Sara die Geburt des langersehnten Sohnes Isaak verheißen. Weiterhin wurde in diesem Gespräch die Vernichtung der Städte Sodom und Gomorra angekündigt, wobei Abraham mit Gott aushandelte, dass die, die in den Städten als gerecht angesehen werden können, verschont bleiben sollen.

Es sei bemerkenswert, dass Abraham in den drei Besuchern Gott erkannte, man könne dies jedoch aus unserem heutigen Wissensstand als eine frühe Form der Selbstoffenbarung des dreieinigen Gottes verstehen. Durch weitere Hinweise, insbesondere aus dem Neuen Testament, sei dies für uns inzwischen eine Glaubenstatsache geworden, Abraham kannte sie jedoch damals nicht.

Drei Botschaften hebt Evangelist Andreas Fischer aus diesem Geschehen als Bedeutung für uns heute besonders hervor:
1. Gott möchte Gemeinschaft und Begegnung mit dir haben, auch heute!
2. Gott hat dir etwas mitzuteilen, auch heute!
3. Du kannst mit Gott über alles sprechen, auch heute! Er neigt sich zu dir und hört dir zu!

Gott hat sich erlebbar gemacht, noch einmal besonders in seiner Menschwerdung, durch Jesus Christus. In ihm können wir Gott erkennen und lernen, wie Gott denkt. Wir merken: Er ist ein Gott der Liebe, des Verständnisses, ein Gott des Trostes, der Heilung und unsere Zuflucht. Ein Gott, der unsere Seele mit allem versorgt, was sie braucht.
Dieser Gott bittet darum, dass wir das weitergeben, was wir durch ihn empfangen haben, dass wir Begegnungen schaffen, in denen andere durch uns Gott wahrnehmen können.

In seinem Predigtbeitrag erinnert Diakon Bernd Metlitzky an die besondere Begegnung mit Gott, die Elia hatte (1. Könige 19, 9-14). In furchteinflößenden Naturereignissen war Gott nicht zu finden, aber im leisen Säuseln, darin erkannte Elia den großen Gott. “Wie erleben wir Gott?”, fragt der Diakon die Gemeinde. Manch einer nimmt ihn in besonderen Situationen bewusst war, andere erleben ihn als Gott, der Frieden schenkt, der in der Stille wirkt, manchmal auch unter Zuhilfenahme von Menschen, die uns wie Engel begegnen. “Vergessen wir bitte nie, wie nahe uns Gott ist, wie er mit und bei uns ist, in welcher Situation auch immer wir sind!” schließt der Diakon dann seinen Predigtbeitrag ab.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls kommt es dann zu einer weiteren besonderen Begegnung, als der Gemeindevorsteher das Jubelpaar am Altar begrüßt und wenn man die Eheleute so ansieht, wie sie Arm in Arm beieinander stehen, dann scheint sich das Lied des Chores, das die beiden nach vorne begleitet hat, bereits bewahrheitet zu haben: “Meinen Frieden gebe ich euch!”

Evangelist Andreas Fischer betont das Besondere an diesem Augenblick: “Wir stellen jetzt Gott zu euch und uns in unseren Mittelpunkt! Wenn man fünfzig Jahre gemeinsam und mit Gottes Hilfe zurückgelegt hat, dann kann man gar nicht anders.” Er erinnert an die ersten Begegnungen der Eheleute, die in einer Jugendgruppe in der Gemeinde Berlin – Prenzlauer Berg statt fand, wo sie sich bei einer Weihnachtsfeier gegenüber saßen und es, wie die beiden es formulierten, “Zoom!!!” machte. Schon wenige Wochen danach vertraute der Goldbräutigam seiner Freundin und heutigen Goldbraut liebevoll und direkt an: “Wir werden heiraten und zwei Kinder haben”. Letztlich wurden es drei Söhne, die aus der Ehe hervorgingen und zu denen und deren Familien bis heute ein liebevolles Verhältnis besteht.

“Ihr habt eine wertvolle Lebensart an euch: Ihr seht, was noch nicht ist, aber werden kann und dann steuert ihr auf das Ziel zu”, so Evangelist Andreas Fischer weiter und ergänzt: “Genau so geht ihr auch auf Menschen zu!” Er hebt dabei auch die Zeit hervor, in der der Goldbräutigam als Priester und Seelsorger in der Gemeinde wirkte und von seiner Gabriele tatkräftig und aufopferungsvoll unterstützt wurde. Der Gemeindevorsteher gibt den Eheleuten dann noch einen Bibeltext für die Zukunft mit auf den Weg, von dem er sagt, er sei der absolut passende für das Jubelpaar. Er steht im 4. Mose 6, 24-26: “Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.”
“Dies ist ein passender Segen für euch beide jeweils persönlich, aber darüber hinaus auch ein Segen für euch beide gemeinsam als Paar und nicht zuletzt auch für euch und eure ganze Familie. Da ist wieder dieser Dreiklang, der sich im Segensspruch, in den Adressaten des Segens und letztlich auch in der Dreieinigkeit Gottes widerspiegelt”, so Evangelist Andreas Fischer weiter. Er sichert dem Jubelpaar zu, dass Gott mit vollen Händen segnet und nicht knauserig damit sei. “Darauf könnt ihr euch verlassen!”

Mit diesem besonderen Gottesdienst beginnt eine Serie von Gottesdiensten, in denen Ehejubiläen eine Rolle spielen werden. So ist bereits am kommenden Sonntag wieder eine Goldene Hochzeit, die gefeiert wird und vier Wochen später eine Rubinhochzeit. Wie schön, dass die Gemeinde solche Vorbilder im Hinblick auf Treue und Beständigkeit hat….

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