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Jolines Konfirmation – Gott segne und behüte dich!

“Ich gebe zu, ich muss mich jetzt gerade erstmal sammeln”, so beginnt der Gemeindevorsteher, Evangelist Andreas Fischer, seine Ansprache an Joline, die als Konfirmandin dieses Jahr am Sonntag, den 23. April 2023 vor den Altar, in der Kirche in der Schwarzburger Straße, getreten ist.
Zuvor hatte der Jugendchor mit dem wunderbaren Lied “The Blessing” (siehe YouTube-Video) die Segenshandlung eingeleitet.

“Gott hat mich gerade überrascht, denn während ich mich gefragt habe, wie soll das alles mit der Konfirmation heute bloß so ablaufen, dass es dem besonderen Tag für dich gerecht wird, und da stellst du dich mit dem Jugendchor hier hin und singst uns allen, dir eingeschlossen, zu: ‘Der Herr segne dich, der Herr behüte dich!’ Dieser positive Zuspruch ist wichtig, die Gemeinde, die dich umgibt, deine Familie, deine Freunde, alle umgeben dich in diesem Augenblick mit diesen positiven Gedanken, das ist wahrhaftiges Segnen: Das Gute für jemanden wünschen!”
Die Konfirmation ist, so der Evangelist weiter, das “Ja” des Menschen Gott gegenüber. Wichtig dabei ist aber zu berücksichtigen, dass das “Ja” des Menschen stets nur die Antwort des “Ja” Gottes zu dem Menschen sei. “Gott ist Liebe. Punkt! Und es ist nicht die Leistung eines Menschen, egal, ob 14 Jahre oder 100 Jahre alt, sondern immer die Liebe des himmlischen Vaters, die bedingungslos ist und die nicht verdient werden kann, aber die auch nicht verdient werden muss.”
Zum Eintritt in die Religionsmündigkeit und der Eigenverantwortlichkeit für das Glaubensleben gibt der Gemeindevorsteher der Konfirmandin zwei Orientierungshilfen für ihr weiteres Leben mit. Beide drücken sich in Gegenständen aus, die sie anschließend als Geschenk mit nach Hause nehmen darf.
Zum einen ist da ein Teebecher, auf dem die Worte “Geliebt – Getragen – Gesegnet…. von Jesus” aufgedruckt sind. “Ich wünsche dir, dass das die ersten Gedanken sein mögen, wenn du dich mit deinem Gott beschäftigst. Und bevor du dich mit den Problemen deines Lebens beschäftigst, denke bitte auch daran: Du bist geliebt, getragen und gesegnet von Jesus!”
Das andere Geschenk sind zwei Armbänder, auf dem einen steht das Kürzel “WWJD” (What would Jesus do? – Was würde Jesus tun?) und auf dem anderen das Kürzel “HWLF” (He would love first! – Als erstes würde er lieben!) steht. “Wenn du mit der Frage, was Jesus an deiner Stelle tun würde, durch den Alltag gehst, hast du immer den richtigen Maßstab angelegt und wenn du dich mal fragen solltest und dir nicht sicher bist, was Jesus tun würde, dann sieh auf das zweite Armband, er würde und wird dich und jeden anderen Menschen als erstes lieben. Ich wünsche dir, dass du diesem Beispiel in deinem Leben immer folgen kannst.”
Im Anschluss daran gibt Joline, verstärkt durch die gesamte versammelte Jugend der Gemeinde, dem großen und allmächtigen Gott ihr Versprechen, ihr Leben nach ihm ausrichten zu wollen, der Sünde zu entsagen und Gott die Treue zu behalten. Der sich daran anschließende göttliche Segen, der durch den Gemeindevorsteher durch Gebet und Handauflegen gespendet wird, soll Joline in ihrem Gelübde bestärken und für ihr weiteres Leben besonders ausrüsten.

Zuvor hat Evangelist Andreas Fischer über den Bibeltext aus Psalm 143, 10 (“Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn“) gepredigt und darauf hingewiesen, dass in diesem Psalm die Bedrängnis des Königs David eindringlich zum Ausdruck gebracht wird. Die Psalmen bringen ohnehin eindrücklich die Vielfalt des menschlichen Lebens zum Ausdruck, von guten und schlechten Tagen gleichermaßen. “Ich habe mir so gedacht, wie schön wäre es, wenn wir heute nur über Schönes sprechen könnten, wenn es keinen Schatten und keine Probleme im Leben gäbe. Doch eine solche Predigt wäre lebensfremd, denn wir alle wissen: So ist das Leben nicht!” Der Gemeindevorsteher nimmt dann Bezug auf das Lied des Jugendchores zu Beginn des Gottesdienstes, in dem zum Ausdruck kam, dass manchmal die Sorgen drücken, man sich manchmal überfordert fühlt und Wünsche nicht in Erfüllung gehen und verweist darauf, dass eben genau so die Lebensrealität aussieht. “Gott sei es gedankt, dass wir diesen Situationen eine Gewissheit entgegenstellen können, nämlich die, dass Gott uns liebt, dass er mit uns ist und er derjenige ist, auf den wir alle unsere Sorgen werfen können.” In dem 143. Psalm wird dieses deutlich, wenn darum gebeten wird: “Lehre mich!” Dabei gehe es darum zu lernen, die Lebenssituationen mit den Augen Gottes sehen zu wollen. David habe dieser Lehre einen höheren Wert beigemessen als die schlichte Lösung seiner Probleme. Er wusste, Gott meint es gut mit ihm, dass war ihm wertvoller als alles andere. Diese Erkenntnis kann auch uns heute etwas sagen, so Evangelist Andreas Fischer weiter: “Der Gott, zu dem wir bitten: Offenbare mir deinen Willen! möchte nicht weniger als das Heil, das Gute und letztlich die ewige Gemeinschaft mit dir!”
Gott lehrte durch seinen Sohn “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.” (Lukas 10, 27) und das zeigt, dass die Lehre Gottes darüber, was ihm wohlgefällt, nicht eine besonders lange oder komplexe Liste von Taten beinhalte, sondern das Übernehmen der Eigenschaften, die Gott und sein Sohn Jesus Christus den Menschen gezeigt haben. Wenn wir Gottes Lehre annehmen wollen, bedeute das nicht weniger, als das wir uns wünschen, dass Gott unser Herz verändern möge, so der Gemeindevorsteher weiter. Und bei dem, der so etwas zu tun vermag, sollten wir als Menschen, die ihm wohlgefällig leben wollen, bleiben.

Priester Toralf Lehmann erwähnte in seinem Predigtbeitrag, dass die Menschen im Paradies noch der Überzeugung waren, sie könnten ohne nach dem Willen Gottes zu fragen handeln. Am Ende stand die Sünde und der Verlust paradiesischer Zustände. “Heute sind wir – manchmal – klüger, wir wissen, es ist gut und hilfreich, nach dem Willen Gottes zu fragen und danach zu handeln. Dies beinhaltet auch die Erkenntnis, dass wir die Hilfe Gottes brauchen.” Priester Lehmann berichtete von der Konfirmandenfahrt, die der diesjährige Jahrgang unternommen hatte. Dabei war aus den fünf Konfirmandinnen, zu denen auch Joline zählt, die sich vorher noch nicht so gut kannten, innerhalb kürzester Zeit eine eingeschworene Gemeinschaft geworden. So funktioniert es auch mit Gott, wenn wir ihm Raum in unserem Leben geben, die Gemeinschaft mit ihm schweißt zusammen.
“Lernen ist wie schwimmen gegen den Strom, wer damit aufhört, fällt zurück”, so Priester Toralf Lehmann weiter, “und deshalb ist Lernen auch keine Frage des Müssens, sondern des Wollens, für einen jeden von uns, ob alt, ob jung.”

Der Gottesdienst endete nach dem schwungvollen Schlusslied des Jugendchores (“Praise his name”) mit einer langen Gratulationscour an der Konfirmandin vorbei, wobei viele Glück- und Segenswünsche, mancher Kartengruß oder auch liebevoll verpackte Geschenke die Besitzerin wechselte.

Wir als Redaktion wünschen unserer Joline Gottes Segen auf ihrem Lebensweg, mag dieser Tag für sie in besonderer Erinnerung bleiben.

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