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Erntedankgottesdienst 2022

Gott in den Mittelpunkt gestellt – Erntedankfest mit Taufe

Sonntagmorgen.
Der volle Parkplatz lässt eine gut besuchte Gemeinde vermuten. Viele Jacken hängen im Vorraum und zwei Tische sind mit Servietten und Tassen aufgestellt. Der Altar wurde mit einer üppigen Blumenpracht aus dunkelroten, weißen und rosafarbenen Blüten geschmückt. Große Kürbisse, Gemüse, Obst und Brot sowie verschiedene Gräser zieren unseren Altar. Die Taufschale reiht sich an der Seite mit in das Bild und der Chor singt „Bis hierher hat der Herr geholfen“.

Psalm 145, 2.3 
„Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich. 
Der Herr ist groß und sehr zu loben und seine Größe ist unausforschlich.“

“Sollen wir den Erntedank dieses Jahr ausfallen lassen?” Mit dieser Frage begann Evangelist Andreas Fischer den besonderen Erntedankgottesdienst. Es gäbe doch so viele Gründe dafür: Hunger, Zweifel, Konflikte, Ungerechtigkeit, Leid oder Streit, um nur ein paar der Gründe zu nennen. Doch Gott ist ein Gott der Liebe! Er ist Mitgefühl, durch Jesus kann er mitleiden, denn der ging für uns durch die Hölle, anstatt ohne uns im Himmel zu sein.

Wo ist Gott denn nicht? Er ist doch überall! Wenn wir etwas nicht verstehen oder begreifen, Gott ist größer und das gibt Vertrauen und Zuversicht. Gott ist zum Beispiel in der Natur. In allen Farben, die kein Künstler so je anmischen könnte. Er ist in der Weite oder im Sternenzelt in der Nacht, dies lässt uns staunen, die Kleinen und die Großen. Was ist größer als die Schöpfung? Es ist der Schöpfer selbst! Und was könnte größer sein als der Schöpfer? Niemand, denn es ist unser Vater im Himmel!
Wer Dankbarkeit im Herzen trage, der habe Hoffnung, Vertrauen auf Gott und ein Gefühl der Fülle, so der Evangelist zum Ende seiner Predigt. Wen aber die Undankbarkeit im Leben ausfülle, der werde ein Gefühl der Leere und des Zweifels im Herzen haben.

Auch unser Evangelist Stefan Lehmann begann seine Mitpredigt mit einer Frage: “Hast du heute schon Danke gesagt? Für was sollen wir eigentlich danken?” Erntedank sei das Besinnen auf Dank, denn Gott ist da und seine Schöpfung ist so vielfältig.

“Gibt es denn heute noch Wunder?” fragte Diakon Alexander Rose in seiner Predigt, bejahte diese Frage umgehend und belegte dies mit dem Beispiel der Geburt eines Kindes, was schon ein wenig auf die anstehende Taufe der kleinen Deborah hinwies. Jedes Kind sei ein Ebenbild Gottes, welches mit einem Urvertrauen geboren wurde. Es vertraue seinen Eltern in jeglicher Hinsicht und so wollen wir auch unserem Gott vertrauen und ihn loben. So wie es der Psalmist geschrieben hatte, wir wollen täglich, immer und ewiglich, loben, preisen und dankbar sein.

Zur Taufhandlung selber kamen alle unsere Kinder aus der Sonntagsschule und Vorsonntagsschule mit in das Kirchenschiff, um nicht nur von der ersten Reihe, sondern auch von der Altarstufe aus genau zusehen zu können. Die Vorsonntagsschulkinder hatten zuvor in ihrem Unterricht die Taufe thematisiert und einige mitgebrachte Püppchen wurden von dort frisch getauft ebenfalls mit an den Altar gebracht. “Jetzt bin ich doch ein bisschen nervös”, gab Evangelist zu Beginn seiner Taufansprache lächelnd zu, “denn heute darf ich nicht das Geringste falsch machen, ich werde genau beobachtet.”

Evangelist Andreas Fischer gab den Eltern unserer Deborah danach ein paar Gedanken mit auf den Weg: Sie tragen ein Wunder auf ihren Armen, welches Gott noch mehr liebt als sie selber. Er ist immer da. Es gehe nicht darum, was Gott getan oder nicht getan hätte, sondern, was es bedeutet, mit Gott in einer Beziehung zu sein.
Unsere Vorsonntagsschullehrerin Maria hielt die Taufschale während der Taufhandlung und nach Gebet und Segen wurde ein kleines Glas Honig (Deborah bedeutet übersetzt nämlich “Biene”) sowie Glückwünsche und ein Begrüßungsgeschenk der Vorsonntagsschulkinder übergeben.

Nach dem Abschluss des Gottesdienstes wurde unsere Schwester Brigitte Harbig, die aus der Gemeinde Berlin-Reinickendorf in unserer Gemeinde zugezogen ist, herzlich willkommen geheißen.

Unsere Schwester Helma, die genau an diesem Tag Ihren 91. Geburtstag feierte, bekam besondere Glückwünsche und einen Blumenstrauß überreicht. Als Dankeschön lud sie die ganze Gemeinde zum Geburtstags- und Erntedanktagsbrunch ein, der im Vorraum bereits von fleißigen Helfern mit Kaffee, Sekt und belegten Brötchen vorbereitet war.

Wir wünschen unserer Deborah, die wir herzlich in der Gemeinde willkommen heißen, sowie unserer Schwester Helma Gottes Segen für den weiteren Lebensweg.

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