Am 25. Juni 2023 feiert die Gemeinde Falkensee ein selten gewordenes Fest – Hirte i. R. Ulrich Baumgart und seine Frau Waltraut erbitten an diesem Sonntag im Rahmen des Gottesdienstes den Segen Gottes zu ihrem sechzigsten Hochzeitsjubiläum.

Am blauen Himmel strahlt die Sonne – noch ist es nicht zu heiß – in der Kirche herrscht gedämpfte Gesprächig- und Geschäftigkeit – die Gottesdienstbesucher treffen zahlreich ein und nehmen Platz. Erwartungsvolles Gemurmel erfüllt den Raum, während Chor und Instrumentalisten klangreich auf den Festgottesdienst einstimmen. Um 10 Uhr ist es dann soweit, die Gemeinde erhebt sich und stimmt freudig in das Eingangslied „Lobe den Herrn meine Seele“ ein.  

Der Gemeindevorsteher Evangelist Andreas Fischer leitet den Gottesdienst und verwendet als Grundlage den Bibeltext aus Matthäus 28, 18: „Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Unterstreichend bringt der Jugendchor ein Loblied zu Gehör: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die du geschaffen durch dein Allmachtswort … dann jauchzt mein Herz …“.

Sehr herzlich begrüßt der Dienstleitende die Gottesdienstteilnehmer und insbesondere das Jubelpaar mit seinen Gästen, auch wenn er etwas „enttäuscht“ ist, dass sich hier nur etwa zweihundert Gottesdienstteilnehmer vor Ort versammelt hätten, schließlich waren es zur Goldenen Hochzeit des Paares vor zehn Jahren 1200 Gottesdienstteilnehmer, die die Segenshandlung mit erlebten. Er erläutert der Gemeinde jedoch dann schmunzelnd, dass dieser Tag seinerzeit allerdings auch mit dem Treffen des ganzen Ältestenbezirkes zusammengefallen wäre, zu dem damals eigens die Berliner Sömmering-Halle angemietet worden war. Dann macht sich der Vorsteher an die schwierige Aufgabe, drei Arten von Gottesdiensten – einen normalen, einen Fest- und einen Vorbereitungsdienst für den Entschlafenengottesdienst – unter einen Hut zu bringen. Sein Credo: Gott kann es.

Wir können Gott in allen Lebenslagen Lob und Dank entgegenbringen, wenn wir uns auf ihn fokussieren und seine Nähe suchen. Jesus hat seinen Jüngern den Auftrag und die Vollmacht aus seiner göttlichen Gewalt gegeben, alle Welt zu lehren  – und die Zusage gegeben, bei ihnen zu sein bis an der Welt Ende. Durch Jesu Auferstehung ist unsere Perspektive begründet. Die Einladung, zu Christus zu kommen, gilt jedem Menschen, da gibt es keine Grenze, selbst der Tod ist keine solche.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahles bittet der Dienstleitende das Diamantene Paar an den Altar zu treten. Der Chor begleitet ihren Weg wunschgemäß mit dem Danklied: “Bis hierher hat der Herr geholfen“, ein Lied das die Diamantene Braut selbst viele Jahrzehnte im Chor mitgesungen hat. Wer da nun ein ältliches Paar erwartet hat, sieht sich getäuscht. Beschwingt geht das Paar nach vorne und steht dann aufrecht vor dem Altar, an dem sie mit großer Freude und großem Respekt vom Gemeindevorsteher begrüßt werden. Dieser ist seinem Vor-Vor-Vorgänger, der die Gemeinde Falkensee selbst viele Jahre als Gemeindevorsteher leitete, sehr dankbar für die immer noch währende Unterstützung und das Engagement des Ehepaares, welches sich immer zum Wohl der Gemeindemitglieder eingebracht und – im wahrsten Sinne des Wortes – Tag und Nacht Anklopfenden die Tür offen gehalten hat. Dies gelte auch für die private Eingangstür in ihrem Mehrgenerationenhaus – ein Haus voller willensstarker Persönlichkeiten mehrerer Generationen, mit Herzlichkeit und – und das sei wohl ein Teil ihres Rezeptes – mit Gottes Segen.  

Dann spendet Evangelist Fischer dem Paar den Segen des dreieinigen Gottes zur Diamantenen Hochzeit.

Nach dem Abschluss des feierlichen Gottesdienstes will die Gratulationscour fast kein Ende nehmen. Jedermann bringt dem Paar Glück- und Segenswünsche entgegen, denen wir uns als Redaktionsteam auch nochmals sehr herzlich anschließen möchten.