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Bei der Falkenseer Tafel aufgetafelt

“Wir haben überlegt, was wir in unserer Stadt Gutes tun können, und dabei sind wir auf die Falkenseer Tafel e.V. gestoßen.” So beginnt unsere Schwester Christiane Landschulz ihren Bericht, wie es zu einem ungewöhnlichen Festmahl kam. Am Anfang stand der Gedanke bei ihr und ihrem Mann Reinhard, wie man anderen Menschen Hilfe schenken kann. “Am Anfang wollten wir ja gerne etwas für ukrainische Flüchtlinge tun und wir haben davon gehört, dass diese in der Falkenseer Tafel regelmäßig etwas zu essen angeboten bekommen”, berichtet Christiane, oder Tante Nani, wie sie von vielen genannt wird, weiter.

Schnell war ein Kontakt zur Tafel e.V. hergestellt und die Idee entstanden, für einen Tag einmal die Zubereitung der Speisen zu übernehmen. “Später haben wir festgestellt, dass nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Einheimische bei der Tafel etwas zu essen bekommen, aber das war uns genauso recht.”


Die Tafel e.V. ist ein bundesweit tätiger Verein, der sich zum Ziel gemacht,
bedüftige Menschen mit Lebensmittel zu versorgen. Über 960 Tafeln gibt es in Deutschland.
Zumeist werden Lebensmittel, die ansonsten vernichtet würden, an Bedürftige weitergegeben.
Über 1,6 Millionen Menschen werden so in Deutschland mit Lebensmitteln versorgt.

aus: www.tafel.de


Nun galt es, ein Gericht festzulegen, das zubereitet werden sollte. Schnell fällt die Wahl auf Wildschweingulasch mit Nudeln. Daniel, der Sohn von Christiane und Reinhard, wird als Jäger beauftragt, ein Wildschwein zu erlegen, das dafür verwendet werden soll. Das dauert ein paar Tage, aber dann ist die Jagd erfolgreich.
Nach der veterinärmedizinischen Freigabe wird das Tier zuhause “aus der Decke geschlagen” und portioniert. Zuvor wird nach Waidmannssitte dem Tier der sogenannte “letzte Bissen” zugedacht. Ein Zweig, das dem erlegten Wild ins Maul gelegt wird als ein Symbol, das für die Ehrfurcht vor der Natur und dem Tier, das uns Menschen Nahrung bietet, steht.

18 Pfannen später sind 20 Liter Gulasch fertig und der Termin für das Kochen für die Tafel ist festgelegt. Unsere Gemeinde beteiligt sich auf verschiedene Art und Weise an dem Projekt. So werden die für das Gericht benötigten Zubehörbestandteile wie z. B. die Nudeln sowie ein geeigneter Nachtisch von der Gemeinde gestellt. Von einer Schwester in unserer Gemeinde wird eine Tüte mit Kuscheltieren gespendet, die große Freude bei den kleinen Empfängern auslöst.

Am Mittwoch vor dem Kochevent wird in der Gemeinde nachgefragt, ob jemand noch etwas Blechkuchen beisteuern möchte und kann. “Es hat uns tief berührt, dass wir beim Verlassen der Kirche nach dem Gottesdienst bereits genau wussten, wer alles einen Kuchen für uns backen würde. Andere haben uns Geld zugesteckt; es war für uns sehr berührend zu sehen, wie groß und spontan die Hilfsbereitschaft in unserer Gemeinde ist”, erzählt Christiane. “Das Geld haben wir dann der Tafel zukommen lassen, die können damit immer etwas anfangen”, berichtet sie weiter.

Am Montag, den 2. Mai werden die fertigen Lebensmittel zur Tafel in die Heinkelstraße gefahren, die diese dann aufgewärmt am Dienstag an die Menschen verteilen. Das Lob über das leckere Essen kommt postwendend, und es war sogar eine so reichhaltige Portion, dass die Reste an einem anderen Tage noch einmal den Appetit von Hungrigen stillen konnten.

Die Freude seitens der Tafel über den gelungenen Beitrag zur Nächstenhilfe ist groß und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken sich bei euch als der ganzen Gemeinde für die Spenden und für die Bereitschaft, mit anzupacken.

Eine einmalige Sache? Nicht mit Tante Nani: “Eine Wiederholung ist definitiv nicht ausgeschlossen!”

Warum sollte man etwas so Schönes auch bei einem Mal belassen?

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