Wenn der Dezember mal wieder erbarmungslos sein hektisches Gesicht zeigt, sollte man etwas in der Hinterhand haben. Ein paar Gedanken zum Stressabbau in einer aufregenden Zeit:
Oh, du schöne Weihnachtszeit
„Weihnachtszeit, schönste Zeit“, wer kennt diesen Spruch nicht? Aber mal ehrlich, ist das wirklich so?
Also wenn ich so überlege, was in diesen Wochen alles zu erledigen ist, kommen mir jedes Jahr erneut Zweifel. Ja, eigentlich hatte ich mir schon letztes Jahr, und das Jahr davor und das Jahr davor, vorgenommen, nicht wieder alles auf den letzten Drücker zu verschieben. Aber eben war doch noch Sommer, und nun? Allein schon bei dem Gedanken an die Geschenke, die noch zu besorgen sind! Noch schlimmer, welche sollen es sein? Nikolaus steht auch noch an, dann die Weihnachtsfeier in der Kita/Schule/Firma. Habe ich mir wirklich aufdrücken lassen, mich um die Organisation zu kümmern? Chorübungsstunden, dann kommen sie auch noch wieder mit Spendenaktionen, Kuchen backen für hier, Kuchen backen für dort, der Baum muss besorgt werden und was soll es dieses Jahr zum Weihnachtsfest zu essen geben? Die ganze Familie ist dieses Jahr bei uns eingeladen…
Fest des Friedens, der Liebe, der Ruhe und Besinnung, das will sich bei mir nicht so recht einstellen.
Aber muss das eigentlich sein? Was wäre, wenn ich in diesem Jahr wirklich mal zwei Gänge runterschalte. Sind es nicht – zumindest zum Teil – meine eigenen hohen Ansprüche, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen? Die anderen erwarten vielleicht gar nicht, dass alles perfekt ist. Nicht das schönste und tollste Geschenk, nicht den perfekt geschmückten Weihnachtsbaum und die auf den Punkt gegarte Weihnachtsgans mit den selbst gemachten Klößen und später den selbst gebackenen Weihnachtsstollen. Jammern da nicht sogar immer einige, dass das alles viel zu viel sei? Ich denke, da sollten wir in der Familie mal ganz offen drüber sprechen. Und vielleicht kann ja der eine oder andere etwas übernehmen und freut sich sogar, etwas beisteuern zu können. Die Tante könnte doch etwas für den Kaffeetisch mitbringen. Der Onkel könnte mal in der Spielekiste stöbern und dann gibt es – zumindest für die Erwachsenen – eine gemeinsame Spielrunde statt Geschenke. Der Baum muss auch nicht wirklich so riesig und in den allerneuesten Farben geschmückt sein. Vielleicht tut es sogar ein Weihnachtsstrauß? Nein, das würde vielleicht doch etwas zu weit gehen, oder?
Ja, das hört sich gut an. Schließlich geht es an Weihnachten doch gar nicht um Geschenke und Essen, sondern um Dankbarkeit, Gnade und Liebe, um unseren Heiland Jesus Christus, um Gemeinschaft und um das Beisammensein mit unseren Lieben. Also ich trinke jetzt erstmal in aller Ruhe eine große Tasse Tee, nehme ein ausgiebiges Bad und gönne mir ein Stück meiner Lieblingsschokolade. Und morgen besprechen wir, wie wir in diesem Jahr gemeinsam eine wirklich schöne Weihnachtszeit gestalten und den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.
Ich wünsche allen, dass euch das auch gelingen mag!
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